Verbitterung
Heute legte ich geistige Kilometer im Tempo eines Hochleistungssportlers zurueck. In die falsche Richtung. Die Richtung konnte ich nicht lenken. Ich hatte keine Chance. Es passierte ploetzlich und waehrendessen liefen mir die Traenen ueber die Wangen. Nichts half. Ich sollte fuer diese Situation geruestet sein. Waere ja nicht das erste Mal. Ich war es aber nicht und die Gefuehle wurden staerker.
Traurigkeit. Hass. Verbitterung. Angst. Lust. Ekel. Trostlosigkeit. Gaensehaut waehrend ich das schreibe.
Eine Mischung fuer ein Gericht, das wohl nie schmecken wird. Solange die Gewohnheit nicht zuschlaegt. Gegenteilig verspuerte ich noch nie Gefuehle in einem solchen Ausmass. Wie gerne wuerde ich den Tag an dem ich das fuehlen und spueren darf erleben, um mich danach vor einem Zug zu werfen, um dieses Gefuehl fuer immer inne zu halten.
Es wuerde mir Jahre zurueck geben. Mein Leben.
'Pessimisten sind die besseren Optimisten', sagte damals jemand. 'Verdraengung oder Tatsache', sage ich.
Der Tag wird also doch nicht kommen, obwohl ich es mir so sehr wuenschen wuerde. Ich habe keine Kraft mehr, um mich von meinem Traum leiten zu lassen. Ich bin abgestumpft. Hoffentlich verwehrt mir niemals etwas meine bisher erlebten Gefuehle, denn gerade ohne ihnen koennte ich nicht leben. Andere kenne ich kaum.
Kommt der Tag an dem die Gleichgueltigkeit mein Leben dominiert, findet man mich zu Hause mit einer Ueberdosis der derzeitigen "In-Droge" wieder.
Das waere wohl so als ob du einem Penner eine Million Euro in die Hand druecken wuerdest. Er wuerde versagen oder schnell zugrunde gehen, obwohl es ihm zuvor mit einer Flasche Rotwein nicht schlecht ging. Fuer seine Verhaeltnisse.
Wie fuer meine.
What it should. The life goes on...